Marathon – das sollten Läufer beachten
Erst vor wenigen Wochen faszinierte der 43. BMW Berlin Marathon wieder über eine Million Besucher rund um die Strecke und für die Läufer beginnt bereits jetzt die Vorbereitung auf den Lauf 2017. Überschattet wurde der Lauf der Skater von einem Todesfall. Worauf Marathonis bei ihrer Herzgesundheit achten sollten.
Das Bonmot „Sport ist Mord“ wird dem ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill zugeschrieben. Bezahlt hat er seine „feindselige“ Einstellung zur sportlichen Betätigung mit hohem Blutdruck, einem Herzinfarkt und zwei Schlaganfällen. Dennoch ist Churchill 91 Jahre alt geworden. Wissenschaftlichen Studien halt Churchills Aussage keineswegs stand. Im Gegenteil: sportliche Betätigungen wie Laufen sind gesund. Regelmäßiger Sport senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Positive Effekte des Sports gibt es ebenso auf Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht und Diabetes und die daraus resultierenden Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Dennoch kommt es bei Extrembelastungen wie einem Marathonlauf, aber auch bei anderen Sportveranstaltungen, immer mal wieder zum plötzlichen Herztod, selbst bei jüngeren Sportlern. Ursächlich dafür ist aber nicht der Sport als solches, sondern beispielsweise die genetisch bedingte Verdickung der Herzscheidewand. Eine solche hypertrophe Kardiomyopathie ist ein Herzfehler, der mit einer Ultraschalluntersuchung erkannt werden kann.
Sporttauglichkeitsuntersuchungen empfehlenswert
„Ein Marathonlauf nimmt sowohl den Bewegungsapparat als auch das Herz-Kreislauf-System sehr in Anspruch. Deshalb sind Sporttauglichkeitsuntersuchungen in solchen Fällen besonders empfehlenswert“, erklärt Dr. Rainer Ruf, Kardiologe vom Ambulanten Centrum Berlin in Berlin-Friedrichshain. „Ein Belastungs-EKG und eine Ultraschalluntersuchung des Herzens zeigen mögliche erworbene oder angeborene Herzerkrankungen auf.“ Diese können eine Gefahr für die Herzgesundheit des Sportlers darstellen.
Doch die sportmedizinische Untersuchungen leisten sogar noch mehr. Denn sie liefern eine gute Einschätzung des aktuellen Gesundheitszustandes und es lassen sich daraus auch Aussagen über die individuell günstigsten Belastungsintensitäten ableiten. Dies sollte Ausgangspunkt des individuellen Trainingsplans. Die Empfehlungen bezüglich der im Training anzustrebenden Herzfrequenz können von Sportler zu Sportler sehr stark variieren.