Die warme Jahreszeit genießen – mit den richtigen Impfungen
Nicht nur hierzulande werden die Temperaturen allmählich wärmer, auch die Ferne lockt als Urlaubsziel. Doch für ungetrübte Urlaubsfreuden sind Reiseimpfungen unerlässlich. Denn Impfungen sind der wirksamste Schutz vor Krankheitserregern.
Cholera, Gelbfieber, FSME, Hepatitis A und B, Malaria – die Liste der Krankheiten, die nicht nur in fernen Ländern lauern, klingt bedrohlich. Cholera beispielsweise ist eine schwere Darmerkrankung. Nahrungsmittel, die fäkal-verunreinigt sind oder infiziertes Trinkwasser können die Erreger übertragen. Die in der Folge plötzlich eintretenden Durchfälle können lebensbedrohlich sein, weil sie innerhalb kurzer Zeit zu hohen Flüssigkeitsverlusten führen. Die Cholera-Impfung ist eine Schluckimpfung. Für Erwachsene und Kinder, welche älter als sechs Jahre sind, ist zweimal eine Dosis im Zeitraum von einer bis sechs Wochen notwendig. Die Impfung für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren beinhaltet drei Verabreichungen.
Einreisebestimmungen Gelbfieber
Eine Gelbfieber-Impfung kann sogar ein Muss sein. Denn einige Länder Afrikas und Südamerikas verlangen bei der Einreise einen Nachweis über die Gelbfieber-Impfung. Die tropische Erkrankung wird durch Stechmücken übertragen. Bei Komplikationen kann auch diese Erkrankung tödlich sein.
Hier kann eine einzige Impfung sicheren Schutz bieten, welcher zehn Tage nach Verabreichung greift.
Verunreinigte Nahrungsmittel können der Überträger der Hepatitis A sein. Für diese Form der Gelbsucht ist ein vollständiger Impfschutz für zehn Jahre möglich. Sinnvoll sind hierbei auch Kombinationsimpfstoffe, welche zugleich Schutz gegen Typhus und Hepatitis B bieten.
Eine Impfung gegen Malaria existiert noch nicht. Aber Reisende in Malaria-Gebiete können mit einer Malariaprophylaxe, also einer medikamentösen Chemoprophylaxe, vorbeugen. Diese verhindert den Krankheitsausbruch. Für einige Länder ist auch die „Standby“-Variante ratsam. Reisende nehmen die Prophylaxe nicht vor Reiseantritt ein, sondern haben die Medikamente nur bei sich und sobald die Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen oder auch Fieber auftreten, sollten die Medikamente eingenommen werden.
Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht so weit kommt und ein wirksamer Schutz vor dem Stich der übertragenden Anophelesmücke existiert. Denn ohne Stich keine Infektion. Daher sind Anti-Mücken-Mittel und Moskitonetze sehr empfehlenswerte Begleiter bei Reisen in Malaria-Gebiete.
Impfungen auch für heimische Gefilde
„Es müssen keineswegs immer tropische Erkrankungen sein, auch hierzulande kann sich fehlender Impfschutz fatal auswirken“, erläutert Internist Dr. Frank Beekmann vom Ambulaten Centrum Berlin in Friedrichshain. So wie bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Dabei handelt es sich um eine Virusinfektion, welche durch infizierte Zecken übertragen wird.
Der FSME-Virus hat Verwandtschaft mit den Erregern des Dengue- und Gelbfiebers. In der Zeit von März bis Oktober ist die Ansteckungsgefahr am größten. Nach Infektion kommt es bei Betroffenen zu grippalen Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Nach einer kurzen beschwerdefreien Zeit kommt es dann meist erneut zu Fieber. Es können sich die Hirnhäute, das Gehirn und als Komplikationsfolge sogar das Rückenmark entzünden. In Deutschland gelten bestimmte Gebiete als Risikozonen, über welche das Robert-Koch-Institut immer aktuell informiert.
Zu allen Fragen rund um das Thema Impfungen und Reiseimpfungen kann Sie Ihr Hausarzt umfassend beraten.